– Wissenswertes aus dem Wald –
Auf dem gut 3-stündigen Rundgang spannte Armbruster den zeitlichen Bogen von der Eiszeit in die Zukunft. Der Name des Rotenacker Waldes, so eine Erklärung, stamme von den (roten) Buntsandsteinablagerungen der Enz, die vor der letzten Eiszeit hier geflossen sei.
Die heute bestehenden Waldgrenzen seien durch Rodungen entstanden, die vor etwa 2000 Jahre begonnen hätten, um Flächen für die Landwirtschaft zu gewinnen, und bis in die Zeit Karls des Großen angehalten hätten. Seitdem hätten die Wälder in unserer Region in etwa die heute Gestalt. Bis Ende des 19 Jahrhunderts wurde der Wald intensiv von der Bevölkerung genutzt: Er lieferte Brennholz für Ofen und Herd, Futter für die Haustiere, Streu für die Ställe. Das Bild, das der Wald zu dieser Zeit bot, sei folglich ein völlig anderes gewesen: Der Waldboden sei kahlgefegt gewesen, die Bäume hätten Abstände von 20 m gehabt.
Durch diesen immerwährenden Nährstoffentzug seien die Waldböden über die Jahrhunderte immer schlechter geworden. So setzte um 1900 die Nadelholzwelle ein. Diese wurden bewusst angepflanzt, da sie auch auf nährstoffarmen schlechten Boden wachsen und schnell Holz liefern.
Seit den 60er Jahren des vergangenen Jahrhunderts pflanze man meist die „Odenwälder Mischung“ mit den Baumsorten Eiche, Buche, Kiefer und Lärche. Ziel sei es, hochwertiges, d. h. Gleichmäßiges und astfreies Holz zu bekommen, v. a. für die Möbelindustrie. So werde schon jetzt frühzeitig darauf geschaut, geeigneten Bäumen gute Wachstumsbedingungen zu schaffen. Ob diese „Zukunftsbäume“ dann einmal das gewünschte hochwertige Holz liefern werden, werde sich zeigen: Noch immer habe die Natur darauf mit Sturm, Blitzschlag und Klimaänderung entscheidenden Einfluss, so Armbruster.
„Unterhaltsam, lehrreich und gesund“, so fasste Dachverbandsvorsitzende Traute Theurer in ihrem Dank im Namen der An-wesenden den Nachmittag zusammen.