Sommerferienprogramm 2021
Wo legen Wildbienen ihre Eier ab? Was brauchen sie dafür? Wie kann man mit dem Bau von Wildbienenhäusern helfen? Viel Wissenswertes über das faszinierende Leben der Wildbienen haben die an der Veranstaltung „Wir füllen ein Wildbienenhotel“ teilnehmenden Kinder erfahren. Angeboten wurde die Veranstaltung vom Dachverband Natur Bietigheim-Bissingen e.V. im Rahmen des Sommerferienprogramms der Stadt Bietigheim-Bissingen.
Im Siedlerheim Sand gab es für die Kinder zunächst eine kurze Einführung in das Leben der Wildbienen und wie man ihnen mit dem Bau von Wildbienenhäusern Nistmöglichkeiten anbieten kann. Aus Holunderzweigen, Forsythienzweigen, Bambus, Pappröhrchen und Hartholzklötzen bereiteten die Kinder im Alter von 7 bis 12 Jahren anschließend Nisthilfen für die Wildbienen vor.
Voller Eifer wurden in die Hartholzblöcke Bohrlöcher unterschiedlicher Durchmesser gebohrt und Konservendosen mit einer Vielzahl hohler Pflanzenstängel gefüllt, die auf die passende Länge zugeschnitten wurden. Ganz konzentriert höhlten die Kinder markhaltige Stängel des Holunders aus um diese anschließend – ebenso wie fertige Nist-Röhrchen aus Pappe – in leeren Konservendosen zu bündeln. Die abwechslungsreichen Materialien und die verschiedenen Lochdurchmesser bieten mehreren Arten von Wildbienen die Möglichkeit ihre Brutzellen anzulegen.
Nach 2½ Stunden war es soweit, die Nisthilfen wurden zusammengepackt und weiter ging es zu einem vom städtischen Bauhof bereits aufgestellten, aber noch leeren Wildbienenhaus im Grünzug Kreuzäcker. Dank der guten Vorarbeit der Kinder war die Befüllung des Wildbienenhauses als Abschluss der Veranstaltung ein Leichtes. Die Eltern und Vertreter der Stadtverwaltung zeigten sich beeindruckt von dem Ergebnis und lobten den Einsatz der Kinder.
Im Zuge des von der Bürgerstiftung der Stadt Bietigheim-Bissingen geförderten Projektes wird der Dachverband Natur noch ein zweites Wildbienenhaus befüllen. Mitarbeiter des Bauhofes haben es bereits im Grünzug über dem Gottlob-Grotz Tunnel aufgestellt. Ausgesucht wurden von der Stadtgärtnerei zwei Standorte, an denen regelmäßig Menschen vorbeikommen, damit möglichst viele die Tiere beobachten können. Von den Wildbienen geht keine Gefahr aus! Nicht berühren oder stören – nur beobachten. Wissenswertes über das Leben der Roten Mauerbiene findet sich auf den Frontplatten der Wildbienenhäuser.
Ungefähr 50 Prozent der Wildbienenarten stehen auf der Roten Liste bedrohter Arten. Der Schutz von Wildbienen und ihrer Lebensräume ist ein zentrales Anliegen des Naturschutzes und ein wesentlicher Beitrag zum Erhalt der Biodiversität. Nicht nur im öffentlichen Raum können wir zum Schutz der Wildbienen beitragen, auch jeder von uns kann aktiv werden. Der Bau geeigneter Nisthilfen ist nur eine Möglichkeit, auch eine naturnahe Ecke im Hausgarten, ja selbst einen einzigen wildbienengerecht bepflanzten Blumentopf auf dem Balkon nutzen diese nützlichen Tiere.