Bäume in der Stadt

Bäume in der Stadt
Bäume in der Stadt

Alle zwei Jahre veranstaltet der Dachverband Natur seinen „Waldspaziergang“. Dieses Jahr jedoch begrüßte Vorsitzende Traute Theurer die knapp 50 Interessierten nicht wie sonst in einem der Wälder auf Bietigheim-Bissinger Markung, sondern am Enzpavillon: Hermann Großmann, Leiter des Bauhofes und der Stadtgärtnerei und „Hausherr des Bürgergartens“ informierte über das Thema „Bäume in der Stadt“.

12.000 Bäume seien im Baumkataster der Stadt Bietigheim-Bissingen verzeichnet, für deren Pflege und regelmäßige Kontrolle die Stadtgärtnerei zuständig sei, so erläuterte Großmann beim Rundgang durch das ehemalige Landesgartenschaugelände. Dabei sei eine Sichtkontrolle aller Bäume zweimal im Jahr vorgeschrieben, die auch entsprechend dokumentiert werden müsse. Im hochfrequentierten Verkehrsraum der Stadt müsse hier besonderes Augemerk auf Standsicherheit gelegt werden. In der Stadtgärtnerei seien 2 Leute ausschließlich mit Bäumen beschäftigt.

Im Bürgergarten wies Hermann Großmann auf die vielfältigen Baumarten hin. Einzig der Kirschbaum in der Mitte der Grünfläche stamme noch aus der Zeit vor der Landesgartenschau im Jahre 1989. Die anderen Bäume seien neu oder aus anderen Teilen der Stadt hierher verpflanzt worden, oft auch Privatbäume, die am seitherigen Standort zu groß geworden waren oder einem Bauvorhaben weichen mussten. Dieses Verfahren der Verpflanzung werde auch heute noch angewandt: die beiden Platanen, die für den Umbau des Arkadengebäudes haben Platz müssen, „parken“ derzeit beim Dressurplatz und warten auf eine neue Heimat.

Vor neue Herausforderungen stellen ändernde Umweltbedingungen die Stadtgärtner. So habe ein lange bekannter, bisher harmloser Parasit mutiert und schädige nun Eschen schwer. Nach dem Ulmensterben vor einigen Jahren werden nun Eschen in großer Zahl im Stadtgebiet absterben. So werde es immer schwieriger, langfristig an Klima und Umwelteinflüsse angepasste Baumarten zu finden.

Der Nutzen der Stadtbäume jedoch könne nicht hoch genug eingeschätzt werden. Geringere Belastung durch Feinstaub und eine angenehmeres Stadtklima wiege, so Großmann, bei weitem den Aufwand der Beseitigung des herabfallenden Laubes im Herbst auf.