Steinkäuze wieder im Kommen

Herbert Keil berichtet über die Steinkauzpflege im Landkreis –

Steinkautz
Steinkautz

Von 8 auf 214 Brutpaare stieg die Population der Steinkäuze im Landkreis Ludwigsburg in den letzten 20 Jahren. Mit ein Verdienst der Forschungsgemeinschaft zur Erhaltung einheimischer Eulen e.V. (FOGE Eulenforschung). Herbert Keil berichtete über die Arbeit der FOGE auf der Jahreshauptversammlung des Dachverband Natur im vergangenen Monat.

Durch die Schaffung von künstlichen Brutplätzen und der Vernetzung von Brutplätzen sei es inzwischen gelungen, die Population der Steinkäuze im Landkreis wieder zu stärken. Der Lebensraum der Steinkäuze seien offene, mit Baumreihen und Feldgehölzen durchsetzte Kulturlandschaften, die mit einem ausreichenden Angebot an geräumigen Bruthöhlen und Tageseinständen ausgestattet sind. Als Jagdgebiet benötige der Steinkauz nicht zu intensiv bewirtschaftete Flächen mit ganzjährig kurzer Vegetation.

Während der Fortpflanzungserfolg durch die Betreuung der Nistkästen und Beringung von Jungvögeln inzwischen gut erfasst sei, wisse man über das Leben der Steinkäuze außerhalb der Brutröhre noch zu wenig.

Hier setze ein neues Projekt an, das von Herbert Keil in Zusammenarbeit mit der Schweizerischen Vogelwarte Sempach und der Vogelwarte Radolfzell derzeit im Landkreis durchgeführt werde. Dabei werden die Steinkäuze mit einem ca. 7 g schweren UKW-Sender ausgerüstet. So lasse sich bis in eine Entfernung von 50 km die Aufenthaltsorte der Tiere erforschen. Bisher seien ca. 100 Seder im Einsatz, 2010 wolle man noch 100 Jungtiere und 50 Altvögel damit ausstatten.

In ihrem vorhergehenden Tätigkeitsbericht hatte Dachverbandsvorsitzende Traute Theurer schon die Verbindung zur Forschungsgemeinschaft Eulenforschung erläutert. Der Mitgliedsverein „Bietigheimer Apfelsaft“ hatte vergangenes Jahr an der Ausschreibung des Umweltpreises des Landkreises Ludwigsburg teilgenommen und einen mit 1.000 € dotierten 1. Preis erhalten. Davon habe der Verein 10 Nisthilfen für Steinkäuze gesponsert, die zwischenzeitlich von Herrn Keil auf geeigneten Bäumen auf der Bietigheim-Bissinger Markung aufgehängt worden seien.

Als weitere Aktionen im vergangenen Vereinsjahr erwähnte Traute Theurer u.a. noch die Beteiligung des Dachverbandes an der Veranstaltungsreihe „Grüne Mitte – 20 Jahre nach der Landesgartenschau“ mit zwei Veranstaltungen: einer Radtour durch Streuobstwiesen mit 25 Teilnehmern und einem Spaziergang durch die Weinberge unter der fachkundigen Leitung von Kellermeister Andreas Reichert mit einer abschließenden Weinprobe, bei der Reicherts besondere Weine verkostet werden konnten und an der bei wunderbarem Herbstwetter ca. 20 Personen teilgenommen hätten.

Auch am traditionell am 2. Sonntag im Februar stattfindenden Dachverbandsspaziergang hätten trotz kalten Temperaturen und winterlichen Schneeverhältnissen ca. 50 Personen teilgenommen, um die Naturdenkmale auf der Bissinger Markung zu besichtigen. .An dieser Tradition, so die Vorsitzende werde man auch im nächsten Jahr sicher festhalten.